Am ersten Juliwochenende 2016 fand die nunmehr 4.Auflage des Wiesbaden Trailruns statt (Kombiveranstaltung mit dem Bikemarathon), wo für die Halbmarathondistanz die Schuhe geschnürt wurden.
Wer einen schönen Eindruck von diesem Event vermittelt bekommen möchte, zieht sich am besten den kurzweiligen Trailer rein:
Die Trailveranstaltung auf dem Jagdschloss Platte hat sich in den letzten Jahren zu einer festen Größe gemausert: Nachdem die Anmeldezahlen in den ersten Jahren überschaubar waren, hat sich der Wiesbaden Trailrun mittlerweile im Rhein Main Gebiet etabliert – und das ist gut so, denn die Region hat landschaftlich viel zu bieten, ein hohes Teilnehmerpotential und ähnliche Trailwettkämpfe sind hier rar gesät. Laut Stadionsprecher tummelten sich heute insgesamt rund 500 Sportler an der Startlinie, die auf 3 verschiedenen Distanzen (42/21/10,5km) miteinander konkurrierten. Mit dem Jagdschloss Platte hat man zudem eine super Location als Start/ Zielbereich.
Trotz hektischem Treiben auf dem Vorplatz und in den Räumlichkeiten des Jagdschlosses, ging die Nachmeldung am Morgen ratz fatz über die Bühne.
Um 9:00 fiel der Startschuss für die Marathonis, wir auf der Halbmarathondistanz bekamen ab 9:30 Auslauf. Das Wetter hat in diesem Jahr nicht sehr gut mitgespielt. Nachdem hier in 2015 noch eine wahre Hitzeschlacht mit Temperaturen um die 40 Grad herrschten, so erlebten wir heute recht kühle Temperaturen und einige kleinere Schauer. Zum Laufen eignet sich dieses Wetter in meinen Augen hervorragend, für die Zuschauer waren die Bedingungen aber eher suboptimal.
Zur Strecke:
Die Strecke im weitläufigen Waldgebiet rund um das Jagdschloss Platte und den Neroberg eignet sich in meinen Augen sehr gut für Läufer, die erste Wettkampferfahrungen im Trailrunning suchen und jene, die Geländeläufe mit reichlich Möglichkeit zum Tempomachen suchen. Auf der Halbmarathondistanz sind relativ viele Forststrassen zu bewältigen, wer den ultimativen Trailrun mit hohem technischen Anspruch sucht, wird hier nicht fündig. Die Singeltrailpassagen sind überschaubar, allerdings kann ich mir denken, dass dies nicht dem Veranstalter geschuldet ist, sondern vielmehr dem alt bekannten Leid der Streckengenehmigung, denn das Waldgebiet gibt eigentlich wesentlich mehr Trampelpfade her. Trotzdem waren immer wieder schöne Trails mit teilweise giftigen Anstiegen und schönen Downhills eingestreut, die ordentlich Abwechslung zum Tempobolzen auf den Forststrassen boten. Durch den ganzen Regen in den letzten Wochen gabs auf manchen Abschnitten auch eine kleine Schlammschlacht zu bewältigen, wo man sich ordentlich einsauen durfte und die neuen Inov-8 Schlappen zeigen durften, was das Profil drauf hat - da schlägt das Trailläuferherz natürlich höher ;-).
Was mir ebenfalls gut gefällt ist die Tatsache, dass es auf der Halbmarathondistanz auf den ersten 10km zunächst hauptsächlich bergab, oder über flaches Terrain geht und der Bärenanteil der Höhenmeter auf den zweiten Streckenabschnitt fällt, was in der Spitzengruppe des Feldes zu einem spannenden Schlagabtausch geführt hat.
Nach dem Motto „Hinten sind die Enten fett“ geht es kurz vor Zielschluss auf der Halbmarathonstrecke nochmal richtig zu Sache, wenn mit dem Telegraphenpfad eine richtig brutale Steigung zu bezwingen ist, die den Großteil der Läufer in den wanderschritt zwingt.
Die Wegmarkierung fand ich sehr gut, es gab sogar Motorradfahrer, die als Streckenpatrouille unterwegs waren. Allerdings hätte ich in zwei Anstiegen darauf verzichten können, deren Abgase zu schlucken.
Was es an den zahlreichen Verpflegungsstellen zu futtern und zu trinken gab, kann ich nicht beurteilen, da ich auf Eigenverpflegung setze. Im Zielbereich durften wir uns aber ausgiebig stärken: alkfreies Weizen, Wasser, Iso etc., dazu unter anderem Riegel und sehr leckeren Kuchen :)
Wer sich rechtzeitig anmeldet, der zahlt für den Marathon 34€ Startgeld, für den Halbmarthon 24€ - was ich preislich OK finde.
Bei der Siegerehrung wurden viele Altersklassen geehrt und es gab hier allerlei hochwertige Präsente abzustauben.
Fazit:
Toporganisiertes Trailrunningevent mit schöner Start-/Ziellocation, das mit einer abwechslungsreichen/ tempofreudigen Strecke aufwartet, die noch etwas Potential in Bezug auf den technischen Anspruch und die Traildichte nach oben hat.
Zur offiziellen Homepage geht es hier.
Zu den Ergebnissen geht es hier.
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