Taroko 2 von 361°-ONE DEGREE BEYOND

Vor einigen Wochen hat der Postbote mit dem Taroko 2 von 361°-ONE DEGREE BEYOND- mal wieder ein paar sehr interessante Testschuhe angekarrt. Mit der chinesischen Marke 361° hatten wir bisher keine Berührungspunkte, entsprechend groß war die Neugier auf den neuen Treter.

Erster Eindruck:

Auf die inneren Werte kommt es ja bekanntlich an, die äußeren zählen bekanntlich aber auch: Unsere beiden Tarokos kommen in der Damenvariante in Moonlight blue/ Gold und beim Herrenmodell in Ebony/ Safran daher. Wir finden die Farbkombis besitzen definitiv eine stylische Note, vor allem das schwarze Modell bringt mit seinen bunten Aktenzenten Farbe in den grauen Herbstwald und besitzt zudem einen großen Wiedererkennungswert.

Der Taroko bringt in Größe 42 stolze 320 Gramm auf die Küchenwaage und weist eine 9mm Sprengung mit einer allroundfähigen Sohle auf, die den Schuh sowohl für Straße, als auch für Waldwege und Trails brauchbar machen soll. Ein Trailhybrid, wie es in der Fachsprache heißt.

Die UVP liegt bei 120€.

Besonders auffällig ist das Schnürsystem mit zweifacher Marathonschnürung, oder wie immer wir diese ungewohnte Konstruktion beschreiben sollen, die eine flexible Schnürung und vor allem einen besseren Fersenhalt verspricht. Nach einigem Hin und Her probieren haben wir den Dreh dann auch endlich raus, wie die zusätzlichen Schnürösen am besten zur Geltung kommen. Für Läufer*innen, die bei dieser Aufgabe erstmal genauso schwer von Begriff sind, haben wir ein kleines Video verfasst, welches hoffentlich Abhilfe schafft.

Testbericht Taroko 2 361° One degree beyond Trailrunning

Der Taroko im Einsatz

Voila - nun sitzt die Schnürung und es darf endlich raus ins Gelände gehen.

Zunächst fühlt sich der Treter etwas ungewohnt an, da wir in der Regel leichteres Schuhwerk tragen und in Richtung Zero Drop unterwegs sind. An die 9mm Sprengung müssen wir uns etwas gewöhnen, merken aber sogleich im ersten Uphill, dass die üppige Sprengung ordentlich Abdruck verschafft sowie eine sehr gute Kraftübertragung über die Ferse und Achillessehne bietet.

Der Taroko 2 ist ein stabiler Schuh, der dem Fuß viel Support mit einer relativ festen Sohle bietet. Der Fersenhalt präsentiert sich durch die besondere Schnürung bombenfest und ist gerade für Läufer*innen, die einen relativ schmalen Knöchel haben, sehr gut geeignet. Die üppige Zunge komplettiert diese Konstruktion und lässt am Spann auch bei fester Schnürung kein einschneidendes Gefühl entstehen. Der Schuh ist nicht gerade ein Leichtgewicht, fühlt sich beim Laufen allerdings nicht so schwer an, wie die Waage es vermuten lässt.

Testbericht Taroko 2 361° One degree beyond Trailrunning

Für welche Füße ist der Taroko geeignet? Die Passform würden wir in den Sektor schmale bis mittelbreite Füße einordnen. Etwas mehr Platz in der Zehenbox wäre für breite Quanten vorteilhaft, allerdings verfügt unser chinesisches Testobjekt über ein sehr anpassungsfähiges Mesh-Obermaterial, welches sich dem Fuß sehr gut anpasst und auch bei breiten Füßen keine Druckstellen zulässt. 

Testbericht Taroko 2 361° One degree beyond Trailrunning

Die Sohle tut, was sie verspricht. Sie rollt auf einfachem Untergrund und Asphalt wie ein Uhrwerk und gibt dem Fuß viel Führung und Support. Auch im Gelände schlägt sie sich ordentlich und bietet auf einfachen Singeltrails genügend Grip, um auch auf nassem Untergrund ein sicheres Gefühl zu vermitteln. Die Stabilität der Sohle geht allerdings ein wenig auf Kosten des Gefühls für den Untergrund.

Wenn man mit dem Schuh in matschige Passagen mit Speed geht, schmiert die Sohle ab, was allerdings nicht verwundert, denn ein allroundfähiger Hybridschuh kann nicht gleichzeitig ein Gripmonster sein. Einen Tot muss man bekanntlich sterben.

Alles in allem bewerten wir den Grip des Tarokos als sehr ordentlich, wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um Hybridschuh handelt und nicht um einen reinrassigen Trailschlappen.

Fazit:

Wer einen verlässlichen Allrounder für Asphalt, Waldwege und technisch einfache Trails sucht, der findet mit dem Taroko 2 von 361° einen Schuh mit tollem Preis-Leistungsverhältnis. Das Prädikat Hybridschuh trägt er jedenfalls zurecht und ist damit auch für Leute interessant, die keinen Bock auf eine Sammelleidenschaft mit 15 Paar Trailschuhen im Schrank haben. Wir würden den Taroko mit seinem komfortablen und stabilen Aufbau, als sehr geeigneten Schuh für Trailanfänger*innen einstufen, der auf kurzen wie langen Trainingstouren im Grundlagentempo verlässliche Dienste liefert.

 

Für schnelle Crosstouren und die Jagd nach dem nächsten Trailsegment in technischem Gelände ist er aufgrund seiner unflexiblen Sohle, die in unseren Augen etwas mehr Agilität vertragen könnte, eher weniger geeignet.

Der Schuhtest ist im Rahmen der Kooperation mit unserem Partner "Trailrunning24 - Finde dein Trailrunning Event" entstanden. Herzlichen Dank für den Testschuh! Unsere unabhängige Meinung wird dadurch nicht beeinflusst.

La Sportiva Jackal GTX Testbericht Trailrunning Trailschuh

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