Ausführlicher Erfahrungsbericht zum Inov8 Mudclaw 275 - ein Spezialist für matschiges und anspruchsvolles Gelände.
Daten und Fakten
Erster Eindruck
Mit seiner 4mm Sprengung und einem Gewicht von 275g reiht sich der Mudclaw in die gute, alte Inov-8 Tradition ein, welche für ein natürliches Laufgefühl mit guter Empfindung für den Untergrund steht. Bei diesem Schuh fallen mir sofort die aggressiv wirkenden 8 mm Stollen ins Auge.
Er schreit förmlich: „Ich bin ein Trailmonster!“ Na dann schauen wir mal, ob du halten kannst, was du versprichst!
Der Mudclaw im Einsatz
Ich teste den Mudclaw direkt dort, wo er laut Hersteller hingehört. Denn dank der verregneten Herbsttage und einem verschneiten Jahresende hatten wir auch im Mittelgebirge sehr anspruchsvolle Bodenverhältnisse. Hier kam die Matschkralle sogleich im matschigen, felsigen und verschneitem Gelände zum Einsatz. Beim ersten Reinschlüpfen merke ich sofort, dass dies ein recht enganliegender Schuh mit schmaler Zehenbox ist. Laut Hersteller unterstützt die schmale Passform das direkte Gefühl und garantiert maximalen Halt in schwierigem Terrain. Menschen mit breiteren Füßen müssten demnach ausprobieren, ob die Passform für sie laufbar ist.
Die Schnürung muss ich leider einige Male nachjustieren, bis ich den richtigen Fersenhalt raushabe. Für weitere Läufe wähle ich den Doppelknoten, da ich keine Lust auf regelmäßiges Nachschnüren habe.
Im Trainingslauf ist ein Lösen der Schnürsenkel sicher kein Problem, im Wettkampf kann das aber wertvolle Zeit kosten. Von anderen Inov-8 weiß man, dass sie diesen Umstand bei anderen Modellen besser lösen können.
Das Laufgefühl mit dem Mudclaw ist der Wahnsinn. Dank seinem geringen Gewicht sitzt er leicht am Fuß. Die bissigen Stollen graben sich fest in Matsch und Schnee, geben sehr guten Halt und lassen ein Wegrutschen quasi gar nicht erst zu. Bei schwierigen Bodenverhältnissen ist der Downhillspaß mit dem Mudclaw garantiert. Selbst auf nassem Schieferfels und schmierigen Holzbrücken verlor ich nie das Vertrauen in den Gripp dieses Schuhs.
Im Gegensatz zu anderen stark profilieren Schuhen habe ich beim Mudclaw nicht das Gefühl, dass die Stollen unangenehm ins Fußbett drücken und ich konnte somit auch Strecken von 30-40 Kilometern ohne Probleme und Druckstellen zurücklegen. Wer allerdings selten minimalistisches Schuhwerk trägt, sollte diesen Schuh vorab ausgiebig testen, bevor er oder sie längere Strecken damit läuft.
Zur Haltbarkeit kann ich nach 100 Testkilometern noch kein verlässliches Urteil abgeben. Das Obermaterial und die Stollen zeigen allerdings bisher keinerlei Verschleißerscheinungen, was mich hoffnungsvoll stimmt, den Schuh noch viele hundert Kilometer mit voller Funktionalität nutzen zu können.
Fazit:
Der Mudclaw hat auf jeden Fall Wort gehalten. Er ist ein vertrauensvolles Gripmonster, eine Waffe auf dem Trail für die matschigen und verschneiten Tage des Jahres. Wer Schlammschlachten im Wald liebt, wird definitiv glücklich mit ihm.
Allroundfähigkeiten besitzt die Matschkralle keine, vielmehr ist er ein echter Spezialist für schwieriges Terrain, wo er maximale Sicherheit verleiht und der Downhill mit anderen Schuhen zum Himmelfahrtskommando wird.
Asphalt und Schotter mag er mit seinem aggressiven Stollenprofil nicht. Wer einen langen Zuweg über Straße oder Schotter zu seinem Lieblingstrail laufen muss und einen Schuh für alle Jahreszeiten sucht, der sollte sich besser etwas allroundfähigeres zulegen.
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