Hunsbuckel-Trail, nix für schwache nerven

HuBuT Hunsbuckel-Trail

Die kleine, aber stetig wachsende Trailrunninggemeinde im Hunsrück schaut gespannt Richtung August, wo am Sonntag, 20.08. der Startschuss für die Premiere des Hunsbuckel-Trails ertönt. Die Organisatoren vom TuS-Laubach haben sich mächtig ins Zeug gelegt. Auf der Agenda stehen gleich drei Distanzen. Hartgesottene Läufer können sich auf der Ultradistanz von 63km messen und auf dieser Route einige der schönsten Ecken des Hunsrücks erkunden – ein besonderes Highlight wird dabei sicherlich die Querung der Geierlay sein – Deutschlands längster Hängeseilbrücke. Stolze 1600 Höhenmeter sind auf dem Longtrail zu erklimmen. Wem das zu viel des Guten ist, der darf seine Schlappen für die 37km-Variante oder den Shorttrail schnüren (13km).

(Die Bilder stammen vom Vorstellungslauf im März, in welchem Teilstrecken des HuBuTs erkundet wurden)

Gestartet wird am Sportplatz des beschaulichen Hunsrückdorfs Laubach. Von hier führen flowige Wurzeltrails über den Saar-Hunsrück-Steig ins Wohnrother Bachtal. 2009 wurde der Saar-Hunsrück-Steig zu Deutschlands schönstem Fernwanderweg gekürt und hat bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt. Wer nicht bis zur Hängeseilbrücke warten möchte, hat auf dem Diellayensteig (kleiner Klettersteig) hinter Bell schon einmal die Möglichkeit, sich mit einem kleinen Adrenalinkick zu versorgen.

Durchs verträumte Wohnrother Tal, entlang eines murmelndes Baches und über urige Pfade, die zum Tempo machen einladen, wird der Läufertross zur Ruine Balduinseck rollen. Die aus dem 14.Jahrhundert stammende Burg wurde mittlerweile restauriert und lässt echtes Mittelalterfeeling aufkommen. Von hier aus hat Erzbischof Balduin seine mutigen Ritter ins Umland geschickt. Ein bisschen vom Mut dieser Ritter wird den Läufern auch gut zu Gesicht stehen, die an dieser Stelle noch 2/3 der Strecke vor der Brust haben.

Zu sehr ins Mittelalter sollten die Trailer auf den alten Handelsrouten der Balduinritter aber besser nicht in Gedanken abschweifen, denn in der Folge geht es so langsam zur Sache. Die Trails werden anspruchsvoller und die Höhenmeter ruppiger, bis die Hängeseilbrücke Geierlay bei Mörsdorf erreicht wird. Stolze 360m lang thront der neue Mörsdorfer Zuschauermagnet über dem 100m tiefen Tal. Nix für schwache Nerven – Höhenangst ist hier fehl am Platze. Wer es nicht allzu eilig hat, kann hier für einige Momente die Blicke schweifen lassen. Nach den Panoramablicken auf der Geierlay warten einige der schönsten Trails, welche die Gegend zu bieten hat, bevor die Trailer den Höhenzug bei Mörsdorf erklimmen, um kurz darauf wieder in einsame Wälder abzutauchen.

Im Dünnbachtal sagen sich nicht nur Hase und Igel gute Nacht, hier ist auch sonst allerlei Wild zu beobachten. Der frühmorgendliche Läufer erblickt hier regelmäßig Rehe, Wildschweine und allerlei anders Getier, wie zum Beispiel kleine Herden von Mufflons, dem korsischen Wappentier. Vor einigen Jahren haben sich diese Tiere hier angesiedelt, in den Steilhängen des Dünnbachtals und den saftigen Talwiesen finden sie hervorragende Bedingungen und fühlen sich scheinbar sichtlich wohl. Ob die Ultratrailer sich zu diesem Zeitpunkt noch genauso wohl fühlen? Gut die Hälfte der HuBuT-Strecke ist hier geschafft, weitere 30km werden folgen und der Hunsrück wird noch das ein oder andere mal deutlich machen, dass er die Bezeichnung Mittelgebirge nicht zu unrecht trägt!

Entlang des langgezogenen Dünnbachtals heißt es, Zähne zusammen beißen und sich Richtung Burgstadt Kastellaun zu kämpfen. Nach dem Durchkreuzen des mittelalterlichen Ortskerns ist so langsam ein Ende der Strapazen in Sicht. Der Kreis schließt sich langsam, flowige Wurzeltrails führen die Ultraläufer zurück zur Laubacher Grillhütte.

Getreu dem Motto „Schmerz vergeht – stolz bleibt“ warten handgefertigte Medaillen und eine üppige Zielverpflegung auf die geschundene Läuferseele, nachdem die Ziellinie gekreuzt wird.

 

Wem die Quälerei auf dem Longtrail zuviel ist, der findet auf den HuBuT-Unterdistanzen – die über Teilabschnitte des Longtrails verlaufen - nicht minder schöne Strecken zum Austoben. Auch hier werden Teilabschnitte des Saar-Hunsrück-Steigs und anderen Premiumwanderwegen passiert.

 

Mit der fairen Teilnahmegebühr von 33€ für den Longtrail, 22€ für den Halftrail und 11€ für den Shorttrail seit ihr am Start.

 

Ich hoffe, wir sehen uns im August. Dem TuS-Laubach sei an dieser Stelle schon einmal herzlich für das Unterfangen gedankt, den ersten Ultratrail im Herzen des Hunsrück auf die Beine zu stellen. Weiterhin viel Spaß und Erfolg bei der Orga…

 

PS: Streckeninfos bis zur endgültigen Genehmigung unter Vorbehalt. 

Alle Infos zum HuBuT findest du hier auf der offiziellen Homepage.

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